Am Dienstagnachmittag, 23.06.2015, stellten Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer und ihr Team den Brückenhausbesitzern die von den Gutachtern festgestellten Schäden und den Kostenrahmen zu deren Beseitigung vor. Das sogenannte Instandsetzungskonzept beschreibt detailliert die vorgefundenen Mängel und die nun notwendigen Arbeiten sowie die erforderlichen Baustoffe.
„Wir sind zuversichtlich, dass wir einen finanzielle Einigung treffen werden“, sagte die Oberbürgermeisterin gegenüber hanz-online. Mit einem diesbezüglichen Angebot der Verwaltung sind die Hauseigentümer nach Hause gegangen. Sie wurden gebeten, sich möglichst am Mittwoch bei der Verwaltung zu melden (und ihre Zustimmung zu signalisieren), damit in der übernächsten Woche (ab 6. Juli) weitergearbeitet werden kann.
Zeitverzug: Deckschicht auf der Brücke erst im Jahr 2016
Die bislang verlorene Zeit werde voraussichtlich dazu führen, dass die Deckschicht auf der Mühlenteichbrücke anders als geplant erst 2016 aufgetragen wird. Die Brücke werde wie bislang begehbar und die Geschäfte werden erreichbar sein. Außerdem werden es die Kreuznacher Stadtwerke nach Auskunft der Oberbürgermeisterin schaffen, bis zum 1. Oktober 2015, dem Beginn der Heizperiode, die in der Brücke neu zu verlegende Gasleitung in Betrieb zu nehmen, sodass es absehbar nicht zu Engpässen in der innerstädtischen Gasversorgung kommen wird. „Das ist unproblematisch“ sagt Kaster-Meurer. Nur das Aufbringen der Deckschicht noch 2015 sei unsicher, weil diese Arbeit stark witterungsabhängig sei.Bei dem besagten Angebot zur Aufteilung der Kosten liegt der Anteil der Stadt über dem der Eigentümer. „Wir versuchen, da eine gute Einigung zu bekommen“, sagt die Oberbürgermeisterin. Sie hofft, dass es keinen Streit gibt, denn dann würde man schlussendlich mehr Geld für Gutachter als für die Reparaturen ausgeben. „Die Gesamtreparaturkosten belaufen sich auf etwa 57.000 € für alle vier Häuser“, sagt Kaster-Meurer, und fügt an, dass dies auch die meisten Eigentümer positiv überrascht habe.
Das mit der Untersuchung beauftragte Büro „Ingenieurgruppe Bauen“ aus Mannheim hat diese fünf Häuser auf Beschädigungen hin untersucht:
- das Eckhaus Mannheimer Straße/Kurhausstraße
- das aufwendig sanierte Haus Mannheimer Straße 90 („Weltladen“)
- das Haus Nr. 92, der zur Zeit das Baubüro beherbergt
- das Haus Nr. 94 (“Weinstube“) und
- das Haus Nr. 96 (Sparkassen-Immobiliencenter).
Im Einzelnen werden vor allem diese Schwachstellen angeführt
Haus Nr. 96 (Sparkasse):
► An der Gebäudeecke West (zur Neustadt hin) ist eine Holzschwelle massiv geschädigt und in ihrem Querschnitt nur noch zu etwa 50 % erhalten. Fazit: „Standsicherheit der Längswand nicht gegeben.“
Haus Nr. 94 (Weinstube):
► An der Gebäudeecke Ost (Richtung Kornmarkt) sind zwei Holzschwellen massiv beziehungsweise leicht geschädigt. Fazit: „Standsicherheit der Längswand ist nicht gegeben.“
► An der Gebäudeecke West ist ein Stahlprofil unter dem kleinen Anbau stark korrodiert. Fazit: „Standsicherheit des Anbaus ist nicht gegeben.“
Haus Nr. 92 (Spielzeugladen/Baubüro):
► An der Gebäudeecke Ost ist ein Stahl-Wandträger stark korrodiert. Fazit: „Standsicherheit der Längswand ist nicht gegeben.“
► Auch an der Gebäudeecke West ist ein Stahlprofil stark korrodiert. Fazit: „Standsicherheit der Längswand ist nicht gegeben.“
Haus Nr. 90 (Weltladen):
► Gebäudeecke Ost: „Keine Schäden, welche die Standsicherheit beeintächtigen.“
► Gebäudeecke West: Das Schwellholz ist wurmstichig, aber trocken. Fazit: „Keine Schäden, welche die Standsicherheit beeinträchtigen.“
Eckhaus Mannheimer Straße/Kurhausstraße:
► Die Stahlprofile senkrecht als auch parallel zur Brücke sind stark korrodiert. Fazit: “Standsicherheit der Gebäudeecke ist nicht gegeben.“ Die hier zu ergreifenden Maßnahmen werden „nachgereicht“.
Thomas Gierse