250 Meter hoch, aus Stahl und Glas statt aus Holz und Lehm gefertigt – auch so können Brückenhäuser aussehen. Das Gebäude der EZB in Frankfurt, vom Wiener Architekturbüros Coop Himmelb(l)au entworfen, stand Pate bei einem der 16 jüngsten Brückenhausbilder Peter Trautmanns.
Was, wenn das Künstlerehepaar Christo und Jeanne-Claude vor gut 20 Jahren die Bad Kreuznacher Alte Nahebrücke statt des Berliner Reichstags verhüllt hätte? Dieser Illusion gab Peter Trautmann schon vor einem Jahr Nahrung. Denn die Verhüllung ist eine seiner erste Brückenansichten, die er auch in einem Kalender für das Jahr 2018 versammelte.
Seither sind das Interesse an seinen höchst originellen Malstil-Adaptionen und die Nachfrage ungebrochen, wie Trautmann beim „Brückenfest II“ am Samstag, 05.05.2018, gleichmaßen erstaunt und zufrieden feststellen durfte. Mit der eintätigen Zwischennutzung des leerstehenden Ladenlokals Mannheimer Straße 59 als Galerie zeigte er einmal mehr, dass er auch ein „Händchen“ für die Vermarktung seiner Bilder hat.
Das war's mit den Brückenhäusern
Und doch soll es das jetzt gewesen sein. „Das war der zweite und letzte Teil“, sagt er selbst zur Trautmann’schen Brückenhaus-Periode. Nun werde er zu jenen Dingen zurückkehren, die er eigentlich malen wollte, als ihm der Brückenhaus-Hype dazwischenkam. „Lost Places“ stehen auf dem Programm, also gemalte Ansichten von – etwa durch Abriss – verlorengegangenen beziehungsweise verschwundenen Plätzen in Bad Kreuznach. „Darum werde ich mich im Sommer kümmern“, erklärte Trautmann gegenüber hanz-online.Als er beim ersten Brückenfest 2017 seine Bilder vorstellte, nörgelte der eine oder andere Betrachter, etwa weil er Hundertwasser, Miró oder Cézanne vergessen habe. „Die habe ich jetzt alle gemacht“, sagt Trautmann. 16 neue Bilder malte er – „und dann kommt heute Morgen einer und fragt: Wo ist Max Ernst? Den habe ich vergessen“, gibt Trautmann lachend zu.
► Ausstellung in Bad Kreuznach-Südwest. Freunde der Brückenhaus-Bilder werden aber noch eine Möglichkeit haben, sich bislang unverkaufte Exemplare anzuschauen: Ab dem 27. Mai bis September 2018 in einer Ausstellung im Stadtteilbüro Bad Kreuznach-Südwest/Mietertreff GBG, Oberbürgermeister-Buß-Str. 6.
Thomas Gierse
Foto: Der Graphiker und Künstler Peter Trautmann mit der Cézanne-Variante seiner „postfaktischen“ Brückenhaus-Bilder vor der Eintages-Galerie in der Mannheimer Straße.
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