Das KulturViertel Bad Kreuznach hat einen neuen Ausstellungs- und Veranstaltungsraum erhalten, und zwar im Museum Schlosspark. Wo zuvor die vor- und frühgeschichtliche Sammlung des Museums gezeigt wurde, können jetzt die lokale und regionale Kunstszene ausstellen oder Privatpersonen Veranstaltungen organisieren.
Die Umstrukturierungen im KulturViertel Bad Kreuznach sind damit einen Schritt weiter. Kaum fertig, wird der Multifunktionsraum auch bereits genutzt: Ab Samstag, 15.08.2020, sind dort die neuen Werke des Bad Kreuznacher Künstlers Peter Trautmann zu verlorenen und verlassenen Orten der Stadt zu sehen. Ergänzt werden seine Bilder um Fotos aus der Sammlung von Steffen Kaul.
„Ich freue mich, dass der lang geplante Umbau im Museum Schlosspark nun realisiert werden konnte. Der Multifunktionsraum wird das Angebot im Museum sehr bereichern – etwa durch wechselnde Ausstellungen der Künstlergruppe Nahe, des Kunstvereins Bad Kreuznach und freischaffender Künstlerinnen und Künstler“, sagte Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer bei der Vorstellung.
Bisher stellte die Kunstszene der Stadt und der Region im Kunstraum „Install“ im Museum für PuppentheaterKultur aus. Da das PuK den Raum aber als Dauerausstellungsfläche für das künstlerische Vermächtnis des berühmten Puppenspielers Prof. Albrecht Roser (1921−2011) benötigt, wurde dieses Angebot ins Museum Schlosspark verlegt.
240 Quadratmeter auch für private Veranstaltungen
Der neu hergestellte, zirka 240 Quadratmeter große Raum im Erdgeschoss des Museums – er liegt unter den Räumen für die Sonderausstellungen und dem Jagdzimmer im Zwischengeschoss – wird jedoch noch weitere Funktionen haben: „Der Multifunktionsraum wird unser Vermietungsangebot für private Veranstaltungen erweitern und uns die Möglichkeit geben, unsere Präsentationsfläche temporär zu vergrößern“, erklärt Museumsleiter Marco van Bel. Bisher wurde darin die vor- und frühgeschichtliche Sammlung des Museums gezeigt, die nur noch wenig Interesse fand.Grundlegende Renovierung
Der historische Raum im denkmalgeschützten, zweigeschossigen Flügelbau, von Heinrich Puricelli Ende des 19. Jahrhunderts beauftragt, bietet einen herrlichen Blick auf den Teich sowie den Schlosspark unter dem Kauzenberg. Er war jedoch seit 1984/85 nicht mehr modernisiert worden und entsprechend renovierungsbedürftig. Auch der Brandschutz war nicht mehr gegeben und stellte eine Herausforderung dar. Die gesamte Brandmeldeanlage musste überarbeitet, die Elektroversorgung und -installation erneuert sowie ein zweiter Flucht- und Rettungsweg hergestellt werden. Frisch renoviert, erfüllt der Raum nun museale Anforderungen: mit einer flexiblen, dimmbaren Beleuchtung sowie einheitlich gestrichenen Decken, Wänden, Tür- und Fensterrahmen, die sich an der übrigen Farbgebung im Haus orientiert. Das Farbkonzept lehnt sich dabei an das historische des 19. Jahrhunderts an.Ergänzt wird der Multifunktionsraum noch durch eine zurückhaltende, minimalistische Küchenzeile mit Spülmaschine und Kühlschrank – gerade für Veranstaltungen ein wichtiges Zusatzangebot. Der barrierefreie Zugang ist sowohl über das Museum als auch durch den Zwinger möglich. Dieser wurde von Bewuchs befreit und gereinigt und so auch wieder in die Architektur des Anbaus miteinbezogen.
„Es ist ein wirklich schöner und dem Ort angemessener Raum entstanden, der auch privat genutzt werden kann, damit neues Publikum anzieht und Einnahmen generiert“, spricht die Oberbürgermeisterin finanzielle Aspekte an. Die Gesamtkosten für die Sanierung und Modernisierung des Raums – eine notwendige Unterhaltungsmaßnahme – stehen noch nicht abschließend fest.
Öffnungszeiten und Eintritt: Die Ausstellung „Lost Places zwei“ ist bis 12. September im neuen Ausstellungsraum des Museums Schlosspark zu sehen. Auf eine offizielle Eröffnung wird wegen des Infektionsschutzes verzichtet. Der Eintritt während der Öffnungszeiten des Museums (Mittwoch bis Freitag 10 bis 16 Uhr, Samstag, Sonntag, Feiertage 11 bis 17 Uhr, Montag und Dienstag geschlossen) ist frei. Peter Trautmann bietet individuelle Führungen in Kleingruppen an, ein Termin kann direkt mit ihm vereinbart werden unter Telefon 0671/41804 oder per E-Mail PTArtDesign@online.de.
Auf den Fotos sind der neue Ausstellungs- und Veranstaltungsraum im Museum Schlosspark sowie Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer und Museumsleiter Marco van Bel mit Peter Trautmann (Mitte) vor dessen Bildern der Serie „Lost Places zwei“ zu sehen.
Quelle: Isabel Gemperlein
Stadtverwaltung Bad Kreuznach
