2004 wurde der Bad Kreuznacher Narrenkäfig eingeführt. Anfangs waren die Reaktionen darauf eher Spott und Hohn, bestenfalls achselzuckendes Einverständnis. Das hat sich längst gewandelt, der Käfig ist akzeptiert und inzwischen auch mehrfach kopiert. Zuvor sei der Altweiberdonnerstag mit seinen Auswüchsen „ein unorganisiertes Ärgernis“ gewesen, meint Heinz-Jürgen Mai. Zentimeterhoch habe stellenweise das Glas auf dem Boden gelegen, schildert Otmar Luther, der beim Verein Kreiznacher Narrefahrt für die Finanzen zuständig ist.

Das Müllaufkommen, das die Stadtwerke dem Verein in Rechnung stellen, sank von 1,43 Tonnen im Jahr 2008, als noch Wegwerfbecher erlaubt waren, auf 0,66 Tonnen in diesem Jahr. Die Überweisung an die Stadtwerke macht nicht einmal ein Drittel des früher Üblichen aus. Damit kann man die steigenden Ausgaben für die Sicherheit natürlich nicht decken. „Das ist es uns aber wert“, sagt Otmar Luther zur Sicherheitsfrage.

Allerdings war gerade die Umstellung auf die Hartplastikbecher nicht gern gesehen. „Aber wir saßen am längeren Hebel“, erzählt Heinz-Jürgen Mai. Dabei hat er Verständnis für die Mitgliedsvereine, die beim Straßenkarneval das Geld verdienen, das ihnen die Saalfastnacht schuldig bleibt. „Wegwerfen ist halt billiger als spülen.“ Jetzt, nach drei Jahren, hat sich der wiederverwertbare Becher längst durchgesetzt.
Thomas Gierse
Verein Kreiznacher Narrefahrt
Gründungsjahr 1978 * Mitglieder sind acht Bad Kreuznacher Karnevalsgesellschaften bzw. die Karnevalsabteilung der Sportvereine * außerdem gehört der Gastronomenverband dazu, dessen verstorbener früherer Vorsitzender Alex Jacob Begründer der Straßenfestnacht und des Vereins war * jedes Mitglied entsendet eine Person in den Vorstand