Die CDU im Kreis Bad Kreuznach und in Rheinland-Pfalz sieht sich angesichts eines überwiegend gelingenden Krisenmanagements auf der Landesebene offenbar etwas im Hintertreffen. So greift sie bei ihrer Pressearbeit zu Methoden, die bei maßlosem Gebrauch geeignet sind, ein Saubermann-Image zu beschädigen. Dies könnte auch Dr. Helmut Martin (MdL) und dem CDU-Kreisvorsitzenden Michael Cyfka so ergehen.
An zentraler Stelle, mutmaßlich in der CDU-Landesgeschäftsstelle in Mainz, läßt die CDU PR-Texte schreiben, die die Arbeit der Landesregierung in das Corona-Krise als unzureichend darstellen sollen — was ein Jahr vor der Landtagswahl nicht als ungewöhnlich gilt. Doch CDU-Politiker aus Landes- und Kommunalpolitik übernehmen nun die vorgestanzten Sätze, als wären es ihre eigenen. Mal ist es jener, mal dieser und insgesamt sind es einige, die sich wortgleich entrüsten.
Beispielsweise wechselte der Satz „Leider lassen Malu Dreyer und die Landesregierung hier die viele Organisatoren von Festen und Märkten im Land im Regen stehen“, in einer CDU-Pressemitteilung vom gestrigen Montag von „so Cyfka“ zu „ergänzt Martin“ am heutigen Dienstag. Doch nicht nur der Bad Kreuznacher Landtagsabgeordnete Dr. Helmut Martin und der CDU-Kreisvorsitzende Michael Cyfka bedienen sich des Copy-and-Paste-Verfahrens. Im Kreis Ahrweiler sind es die Landtagsabgeordneten Horst Gies und Guido Ernst und in Wissen der Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel.
Der Lapsus von gestern beziehungsweise heute hat auch schon Vorläufer. Die Aussage "Es darf in dieser Krise kein Standortnachteil sein, Rheinland-Pfälzer zu sein" findet man beim Vorsitzenden der CDU-Fraktion im Landtag, Christian Baldauf, wie auch bei Michael Wagner (CDU), den CDU-Landtagsabgeordneten Guido Ernst und Horst Gies und weiteren Christdemokraten.
Dass er die "Landesregierung daher schnellstmöglich zu einer klaren Botschaft" auffordere, betont Michael Cyfka in den beiden schon genannten CDU-Pressemitteilungen aus dem Bad Kreuznacher CDU-Büro in der Freiherr-vom-Stein-Straße. Dem schließen sich auch die Ahrweilerer CDU-Kollegen an – wortwörtlich.
Thomas Gierse
Das Foto zeigt Michael Cyfka, Julia Klöckner und Dr. Helmut Martin am 13. April 2018: Julia Klöckner, die nach Berlin gewechselt war, stellte Helmut Martin als ihren Nachfolger im Landtag vor.
21.04.2020
Dr. Helmut Martin und VG-Bürgermeister Michael Cyfka: „Landesregierung muss klare Regeln für Veranstaltungen festlegen!“
„Unsere Kommunen und alle anderen Veranstalter brauchen dringend eine verlässliche Regelung für ihre Veranstaltungen“, fordert der Kreuznacher Landtagsabgeordnete Dr. Helmut Martin in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit dem CDU-Kreisvorsitzenden und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Langenlonsheim-Stromberg Michael Cyfka. „Leider lassen Malu Dreyer und die Landesregierung hier die viele Organisatoren von Festen und Märkten im Land im Regen stehen“, ergänzt Martin. Bis Ende August sollen Großveranstaltungen in Rheinland-Pfalz nicht erlaubt sein. Ab welcher genauen Personenzahl jedoch eine Großveranstaltung als solche zählt, das ließ Malu Dreyer auf Nachfrage von Journalisten offen. Es könne nicht sein, dass man hier die Verantwortung komplett auf die Gemeinden und Veranstalter abwälze. „Ob es das Weinfest ist oder auch nur ein kleines Straßenfest - woher sollen die Menschen wissen, ob sie ihre Veranstaltung nun durchführen können? Hier vor Ort sind viele jetzt verunsichert, und ich fordere die Landesregierung daher schnellstmöglich zu einer klaren Botschaft auf!“, ergänzt Michael Cyfka abschließend.
(Hervorhebungen im Original)20.04.2020
CDU-Kreisvorsitzender Michael Cyfka: Landesregierung muss klare Regeln für Veranstaltungen festlegen!
„Unsere Kommunen und alle anderen Veranstalter brauchen dringend eine verlässliche Regelung für ihre Veranstaltungen“, fordert Michael Cyfka, CDU-Kreisvorsitzender. „Leider lassen Malu Dreyer und die Landesregierung hier die vielen Organisatoren von Festen und Märkten im Land im Regen stehen“, so Cyfka. Bis Ende August sollen Großveranstaltungen in Rheinland-Pfalz nicht erlaubt sein. Ab welcher genauen Personenzahl jedoch eine Großveranstaltung als solche zählt, das ließ Malu Dreyer auf Nachfrage von Journalisten offen. Es kann nicht sein, dass man hier die Verantwortung komplett auf die Gemeinden und Veranstalter abwälze. „Ob es das Weinfest ist oder auch nur ein kleines Straßenfest - woher sollen die Menschen wissen, ob sie ihre Veranstaltung nun durchführen können? Hier vor Ort sind viele jetzt verunsichert, und ich fordere die Landesregierung daher schnellstmöglich zu einer klaren Botschaft auf!“
(Hervorhebungen im Original)
Kreis Ahrweiler. „Unsere Kommunen und alle anderen Veranstalter brauchen dringend eine verlässliche Regelung für ihre Veranstaltungen“, fordern die Landtagsabgeordneten Horst Gies und Guido Ernst. „Leider lassen Malu Dreyer und die Landesregierung hier die viele Organisatoren von Festen und Märkten im Land im Regen stehen“, so Ernst und Gies.
gefunden bei www.blick-aktuell.de
„Es kann nicht sein, dass die Organisatoren von Festen und Märkten im Regen stehen gelassen werden“, betont Rüddel. So sollen in Rheinland-Pfalz bis Ende August Großveranstaltungen nicht erlaubt sein. Ab welcher genauen Personenzahl eine Großveranstaltung als solche zählt, habe die Landesregierung bislang offengelassen. Rüddel stellt hierzu fest, dass es nicht sein kann, dass die Verantwortung komplett auf die Gemeinden und Veranstalter abgewälzt wird.
gefunden im NR-Kurier aus Wissen