
Bad Kreuznach, 17. Oktober 2025
Unfall in der Mannheimer Straße: Beide Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden

Bingen, 16. Oktober 2025
Musik im Museum am Strom: Einladung des Freundeskreises zu einem besonderen Abend
Bad Kreuznach, 17. Oktober 2025
Lesetheater mit Stefanie Kleidt im Museum Schlosspark: „Doch unbeschreiblich war das Grauen …"
Gensingen, 16. Oktober 2025
Junger Fahrer in Gensingen bei Fahrt unter Drogeneinfluss erwischt

1. Oktober 2025
Ingelheim, 1. Oktober 2025 // Thomas Barth ist neuer Landrat des Landkreises Mainz-Bingen. In einer feierlichen Kreistagssitzung in der Ludwig-Eckes-Festhalle in Nieder-Olm führte ihn der Erste Kreisbeigeordnete Steffen Wolf in sein neues Amt ein. Damit leitet der 48-Jährige Stadecken-Elsheimer nun die Amtsgeschäfte im Ingelheimer Kreishaus: „Heute übernehme ich mit großer Demut und ebenso großer Freude die Verantwortung als Ihr Landrat“, sagte er und gab ein Ziel vor: „Ich möchte, dass Mainz-Bingen ein Ort bleibt, an dem man nicht nur lebt, sondern gerne lebt. Ein Ort, der verbindet – Stadt und Land, Jung und Alt, Tradition und Innovation.“ Thomas Barth folgt auf Dorothea Schäfer, die nach acht Jahren im Amt in den Ruhestand geht: „Ich danke Dorothea Schäfer für acht Jahre engagierter Amtszeit. Sie hat mit Weitblick, Tatkraft und Stabilität unseren Landkreis mitgeprägt – in guten Zeiten wie in schwierigen. Sie hinterlässt ein starkes Fundament, auf dem ich aufbauen will.“ Die scheidende Landrätin konnte den Amtswechsel aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich vollziehen. In seiner Antrittsrede skizzierte Thomas Barth seine Schwerpunkte für die kommenden acht Jahre. Dabei seien Bildung, Mobilität, Wohnen, Arbeiten für ihn keine Schlagworte, sondern Lebenswirklichkeiten. „Ich verspreche Ihnen: Ich werde mit ganzer Kraft daran arbeiten, dass unsere schulischen, verkehrlichen und wirtschaftlichen Einrichtungen inklusive der dazugehörigen Infrastruktur so gut sind, dass wir stolz sein können auf unseren Landkreis.“ Wichtige Bausteine seien zum Beispiel Investitionen in die Schullandschaft und den Wohnungsbau sowie eine stärkere Verzahnung von Öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV) und Umweltschutz. Der neue Verwaltungschef warf auch einen Blick auf die Belegschaft: „Wir haben eine gute Mitarbeiterschaft, die jeden Tag mit Expertise, Spaß und Engagement ihrer Tätigkeit nachgeht. Das möchte ich fördern und ausbauen.“ Dabei will der neue Landrat Wege finden, um die behördlichen Abläufe zu vereinfachen, etwa indem er stark auf Digitalisierung und Künstliche Intelligenz setzt. Ein Augenmerk legt Barth auch auf ein funktionierendes soziales Netz und nimmt dabei das Thema Prävention in den Fokus. „Wir wollen versuchen, im sozialen und erzieherischen Bereich die Prävention zu stärken. Das spart uns Unterstützungsleistungen auf lange Sicht. Noch ist Prävention eine freiwillige Aufgabe und alle Sozialleistungen sind Pflichtaufgaben. Hier braucht es einen Paradigmenwechsel, für den ich mich stark mache. Das wird ein gemeinsamer Kraftakt, an dem sich auch der Bund beteiligen muss.“ Dorothea Schäfers Vermächtnis: menschliche, offener, immer freundlicher Umgang Einen Rückblick auf die Amtszeit von Landrätin Dorothea Schäfer warf Oliver Wernersbach. Der CDU- Fraktionsvorsitzende im Kreistag sprach im Namen aller Kreistagsfraktionen. Neben den inhaltlichen und politischen Themen ihrer Amtszeit stellte er vor allem den menschlichen, offenen, immer freundlichen Umgang heraus, den Dorothea Schäfer pflegte. „Es bleibt die Botschaft, dass Respekt und Miteinander mehr bewirken als Konfrontation. Das ist ihr Vermächtnis – und ihre Botschaft an uns, diesen Stil beizubehalten.“ Das Foto zeigt den Kreisvorstand mit dem neuen Landrat. Quelle: Kreisverwaltung Mainz-Bingen

23. September 2025
Bad Kreuznach, 23. September 2025 // Ein strahlender Spätsommerabend, mehr als 1.000 Gäste auf dem Kornmarkt und ein Verein, der seit 60 Jahren Menschen mit Beeinträchtigungen begleitet: Der Vereins-Feierabendmarkt der Lebenshilfe Bad Kreuznach e. V. war ein voller Erfolg. Mit Musik, regionalen Weinen, besonderen Ständen und einer Ausstellung zur Vereinsgeschichte setzte die Lebenshilfe ein starkes Zeichen für Inklusion und Gemeinschaft. „Es war beeindruckend zu sehen, wie viele Menschen mit uns gefeiert haben und wie sehr unser Anliegen nach Inklusion die Herzen berührt“, sagte Benjamin Rubröder, pädagogischer Vorstand der Lebenshilfe Bad Kreuznach. „Dieses Jubiläum zeigt, wie weit wir gemeinsam gekommen sind – und dass wir auch in Zukunft Brücken bauen wollen.“ Die Lebenshilfe Bad Kreuznach e. V. wurde 1965 aus einer Elterninitiative gegründet. Mütter und Väter schlossen sich damals zusammen, um für ihre Kinder mit geistigen Beeinträchtigungen bessere Chancen und Lebensperspektiven zu schaffen. Was als kleines, mutiges Projekt begann, hat sich zu einem starken Verein mit vielfältigen Angeboten entwickelt. Heute bietet die Lebenshilfe in Bad Kreuznach und Umkreis eine integrative Kindertagesstätte und einen Förderkindergarten, besondere Wohnformen für Erwachsene, die in Gemeinschaft leben und zugleich individuelle Förderung erfahren, sowie ambulante Dienste, die Familien entlasten und Menschen mit Beeinträchtigungen im Alltag begleiten. Im Mittelpunkt steht dabei bis heute dasselbe Ziel: Menschen mit Beeinträchtigungen ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen – von der Geburt bis ins hohe Alter. Christina Gei-Weyand, kaufmännischer Vorstand der Lebenshilfe Bad Kreuznach, betonte: „60 Jahre Lebenshilfe stehen für ein Stück gelebte Stadtgeschichte. Wir sind dankbar, dass so viele Menschen, Partner und Institutionen uns über die Jahrzehnte begleitet haben. Unsere Aufgabe bleibt es, Menschen zu stärken, ihnen Teilhabe zu ermöglichen und sie auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu begleiten – vom ersten Kindergartentag bis ins hohe Erwachsenenalter.“ Auch in den kommenden Jahren setzt die Lebenshilfe Bad Kreuznach auf Ausbau und Innovation. Geplant ist unter anderem ein Ersatzbau am Agnesienberg, der bestehende Wohnmöglichkeiten verbessern und noch zeitgemäßer, barrierefreier und komfortabler gestalten soll. Zudem entsteht ein Autismus-Beratungszentrum, das Fachwissen bündelt und Familien umfassend unterstützt. Über die Lebenshilfe Bad Kreuznach e. V. Die Lebenshilfe Bad Kreuznach ist Teil einer starken Gemeinschaft von rund 550 Lebenshilfe-Vereinigungen in ganz Deutschland, deren Ziel eine Gesellschaft ist, in der alle Menschen gleichberechtigt miteinander leben und an ihr teilhaben. Um Menschen mit Beeinträchtigungen und ihren Familien ein erfülltes und weitgehend selbstbestimmtes Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen, hat der Verein in den vergangenen Jahren ein umfangreiches Dienstleistungs- und Hilfsangebot aufgebaut und ist inzwischen Träger von zwei Kindertagesstätten, einer Wohnstätte, vier Außenwohngruppen (WGs und Appartements), einem umfangreichen Angebot ambulanter Dienstleistungen sowie einem Autismus- Beratungszentrum. Quelle: Jana Al-Tamimi Lebenshilfe Bad Kreuznach

18. September 2025
Bad Kreuznach, 18. September 2025 // Busfahrer Angelo Meli von der Kommunalverkehr Rhein-Nahe (KRN) wurde bei der deutschlandweiten Aktion „Lieblingsbusfahrerin 2025" unter die TOP 30 gewählt. KRN-Geschäftsführer Uwe Hiltmann und KRN-Aufsichtsratsvorsitzender Emanuel Letz, Oberbürgermeister der Stadt Bad Kreuznach, überreichten die Auszeichnungen persönlich an den verdienten Busfahrer. Die Übergabe fand am Mainzer Hauptbahnhof am Bussteig 0 statt — dort, wo Angelo Meli mit dem Bus der Linie 630 abfährt. Der KRN-Busfahrer wurde durch einen Fahrgast nominiert, weil er am Mainzer Hauptbahnhof-West nach einem Unfall mit einem Zwillingskinderwagen nicht zögerte zu helfen. Er verließ seinen Bus, half bei der Erstversorgung und koordinierte den Rettungseinsatz. Er blieb so lange bei der Familie, bis der Rettungswagen eintraf — auch wenn dies bedeutete. „Das Wohl der Familie war ihm wichtiger als der Fahrplan", beschreibt dies der Fahrgast. Zuvor habe Meli bereits durch seine Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und umsichtige Fahrweise überzeugt. „Angelo Meli verkörpert genau das, was unsere Fahrgäste an einem guten Busfahrer schätzen: Professionalität, Menschlichkeit und die Bereitschaft, auch in schwierigen Situationen Verantwortung zu übernehmen", erklärt KRN-Geschäftsführer Uwe Hiltmann. KRN-Aufsichtsratsvorsitzender Emanuel Letz ergänzt: „Busfahrer wie Angelo Meli sind das Herzstück unseres öffentlichen Nahverkehrs. Sie sorgen täglich dafür, dass Menschen sicher und zuverlässig ihr Ziel erreichen. Diese Auszeichnung hat er sich mehr als verdient." Die Aktion „Lieblingsbusfahrerin 2025" Bis zum 31. Mai konnten Fahrgäste aus ganz Deutschland ihre persönlichen Bus-Geschichten einreichen und damit besonders engagierte Busfahrer*innen nominieren. Aus mehr als 2.000 Einsendungen wählte eine Jury die bemerkenswertesten Geschichten aus und ermittelte anhand der Angaben zu Datum, Uhrzeit, Buslinie und Haltestelle die entsprechenden Busfahrerinnen und Busfahrer. Auch die Fahrgäste, die die Siegergeschichten eingereicht haben, erhalten ein Dankeschön. Das Foto zeigt Angelo Meli (Mitte) mit Emanuel Letz (links) und Uwe Hiltmann. Quelle: Stadtverewaltung Bad Kreuznach Foto: Julia Stanger, KRN

13. September 2025
Bad Kreuznach-Planig, 13. September 2025 // Mit dem Projekt „Busschule“ wollen der Rhein-Nahe Nahverkehrsverbund (RNN) und das Verkehrsunternehmen Kommunalverkehr Rhein-Nahe GmbH (KRN) Kindern die sichere und angstfreie Nutzung von Bussen vermitteln. Denn falsches Verhalten in Schulbussen sorgt immer wieder für Probleme im Alltag. Das Pilotprojekt setzt deshalb auf Prävention: Spielerisch und praxisnah lernen die Kinder, wie sie sich an der Haltestelle, beim Einsteigen und während der Fahrt richtig verhalten. Ein weiterer Schwerpunkt ist, den Erstklässler*innen die Scheu vor dem Bus zu nehmen und ihnen Sicherheit zu geben. „Uns ist es ein besonderes Anliegen, Kinder schon in jungen Jahren für den öffentlichen Nahverkehr zu begeistern“, erklärt RNN-Geschäftsführerin Silke Meyer. „Damit investieren wir nicht nur in die Sicherheit, sondern auch in die Zukunft nachhaltiger Mobilität.“ Die Fahrer*innen der KRN erleben täglich, dass Kinder unsicher sind oder Regeln nicht kennen. „Die Busschule schafft die Grundlage für ein entspanntes und sicheres Miteinander im Bus“, sagt Uwe Hiltmann, Geschäftsführer der KRN. Vorgestellt wurde das Projekt an der Grundschule Planig. Schulleiterin Gabriele Anheuser unterstreicht: „Verkehrserziehung ist für uns ein fester Bestandteil der Arbeit in der Grundschule. Die Kinder sollen lernen, sicher zur Schule zu kommen – egal ob zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Bus. Die Busschule ist dafür eine wertvolle Ergänzung.“ In den kommenden Wochen werden etwa 20 weitere Schulen in den Landkreisen Bad Kreuznach und Mainz-Bingen besucht. Danach wird das Pilotprojekt ausgewertet, um zu entscheiden, ob die Busschule dauerhaft im RNN-Gebiet angeboten werden soll. Das Foto zeigt Kinder der Klasse 1c der Grundschule Planig mit Klassenlehrerin Jasmin Bertram (rechts) und Schulleiterin Gabriele Anheuser sowie KRN-Geschäftsführer Uwe Hiltmann und RNN-Geschäftsführerin Silke Meyer mit den Busschullehrern und Busfahrern Michael Bretzke und Frank Höpfner Quelle: RNN Foto: RNN GmbH / Nasrin Mir Shakkeh

22. August 2025
Bad Kreuznach, 22. August 2025 // Unter dem Titel „An einem Tag im September“ zeigen ZDF/ARTE einen Spielfilm über die erste Begegnung der Staatsmänner Konrad Adenauer und Charles de Gaulle in Colombey-les-Deux-Églises am 14. September 1958. Dort nahm die Versöhnung der früheren Erzfeinde Deutschland und Frankreich ihren Anfang, bevor sich Adenauer und de Gaulle am 26. November 1958 in Bad Kreuznacher trafen. Den zweiten Schritt zur Versöhnung habe man im Kurhaus getan, erinnert Oberbürgermeister Emanuel Letz. Daher freue es ihn, dass die Konrad-Adenauer-Stiftung den Film am 27. August 2025, 17 Uhr, noch vor dem Ausstrahlungstermin im Bad Kreuznacher Cineplex zeigen will. Nach der Vorführung gibt es eine Podiumsdiskussion mit dem stellvertretenden ZDF-Programmdirektor Frank Zervos, Adenauer-Darsteller Burkhard Klaußner, Drehbuchautor Fred Breinersdorfer und Schirmherrin Julia Klöckner. „Bad Kreuznach steht sicherlich im Schatten des privaten Treffens in Colombey, aber in Bad Kreuznach begann der politische Alltag“, so der OB. Bad Kreuznach war auch 26 Jahre später Ort des 44. Konsultationsgespräches, zu dem Bundeskanzler Helmut Kohl den französischen Staatspräsidenten François Mitterand für den 29. und 30. Oktober 1984 eingeladen hatte. Den 50. Jahrestag der zweiten Zusammenkunft von Konrad Adenauer und Charles de Gaulle feierten die Stadt Bad Kreuznach und die Konrad-Adenauer-Stiftung mit 400 Gästen am 26. November 2008 im Kurhaus. Höhepunkte des Festaktes waren eine Diskussion über die deutsch-französischen Beziehungen mit dem damaligen Präsidenten des EU-Parlamentes Hans-Gert Pöttering, mit Professor Guido Knopp (ZDF-Redaktion Zeitgeschichte), dem Deutschland-Experten Professor Henri Menudier sowie den Zeitzeug*innen Hermann Kusterer (Dolmetscher) und Dr. Anneliese Poppinga (Adenauers Sekretärin und Nachlassverwalterin). Gedreht wurde der Film „An einem Tag im September“ nach dem aufwendig recherchierten Drehbuch von Fred Breinersdorfer unter der Regie von Kai Wessel in Belgien, zweisprachig und paritätisch besetzt mit Darsteller*innen aus Frankreich und Deutschland, allen voran Burghart Klaußner als Konrad Adenauer und Jean-Yves Berteloot als Charles de Gaulle. Der Film liegt in einer deutschen und einer französischen Synchronfassung vor. Sendetermine: ZDF: Montag, 15. September 2025, 20.15 Uhr und anschließende Dokumentation ARTE: Freitag, 12. September 2025, 20.15 Uhr Mediatheken: ab 5. beziehungsweise 6. September 2025 Das Foto entstand bei den Filmaufnahmen und zeigt Burghart Klaußner als Konrad Adenauer und Jean-Yves Berteloot als Charles de Gaulle beim ersten Zusammentreffen in Colombey-les-Deux-Églises. Quelle: Hansjörg Rehbein, Stadtverwaltung Bad Kreuznach Foto: Nico Neefs/ZDF

Mehr Unfälle mit E-Scootern: Unfallchirurgen der Diakonie Kliniken sind alarmiert und raten zum Helm
22. Juli 2025
Bad Kreuznach, 22. Juli 2025 // Sie sind schnell, flexibel und in Großstädten sogar überall verfügbar: E-Scooter gehören auch in Bad Kreuznach längst zum Straßenbild. Doch mit ihrer wachsenden Beliebtheit steigt auch die Zahl der Unfälle – und die haben es in sich. Immer öfter enden Stürze mit schweren Verletzungen, besonders betroffen sind Kopf und Beine. Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) sowie Mediziner aus Rheinland-Pfalz schlagen deshalb Alarm. Allein Rheinland-Pfalz stieg die Zahl der registrierten E-Scooter-Unfälle im vergangenen Jahr auf fast 540 – ein Plus von 177 Prozent. In Bad Kreuznach gab es im letzten Jahr 28 Unfälle mit E-Scootern, in knapp zwei von drei Fällen waren die Fahrer auch die Unfallverursacher. „Die gefährlichsten Verletzungen betreffen den Kopf“, sagt Prof. Dr. Frank Hartmann, Chefarzt der Unfallchirurgie der Diakonie Kliniken in Bad Kreuznach. „Schädel-Hirn-Traumata, Gesichtsverletzungen und Platzwunden gehören zu unserem traurigen Alltag. Auch Sprunggelenksbrüche sind häufig, wenn der Fahrer mit dem Fuß zwischen Bordstein und Trittbrett gerät.“ Besonders eindrücklich erinnert sich Prof. Dr. Hartmann an einen 14-jährigen Jungen, der mit einem E-Scooter verunglückte und großes Glück im Unglück hatte, denn er trug einen Helm, der bei dem Sturz zerbrach. „Doch genau dieser Helm hat Schlimmeres verhindert. Der Junge kam mit einer Gehirnerschütterung davon und wurde zur Überwachung stationär aufgenommen“, berichtet Hartmann. Ein Beispiel dafür, wie wichtig das Tragen eines Helms ist, besonders für junge Fahrerinnen und Fahrer. Noch ist das Tragen eines Helms bei E-Scootern nicht gesetzlich vorgeschrieben – medizinisch aber wäre es aus Sicht der Unfallchirurg*innen der Diakonie Kliniken dringend geboten. Doch nicht nur der Schutz auf dem Roller ist entscheidend – auch das Verhalten nach einem Unfall kann Leben retten. Wer zu einem Unfall dazukommt, sollte wissen, was zu tun ist. Die DGOU erinnert daher an die Regeln bei der Ersten Hilfe, die auch bei schweren E-Scooter-Unfällen gelten: Den Notruf 112 wählen und den Unfallort sowie sichtbare Verletzungen beschreiben Betroffene beruhigen und nicht allein lassen Bewusstsein und Atmung überprüfen Bei Bewusstlosigkeit verunfallte Person in die stabile Seitenlage bringen Bei Verdacht auf Kopfverletzung den Kopf stabil halten und Person nicht bewegen. Wenn stabile Seitenlage nötig ist, den Kopf möglichst nicht drehen. Mögliche starke Blutungen stoppen, indem mit einem sauberen Tuch Druck auf die Wunde ausgeübt wird. Bei sichtbaren Knochenbrüchen die betroffenen Gliedmaßen nicht bewegen und nach Möglichkeit stabilisieren. Unfälle mit E-Scootern lassen sich nicht komplett vermeiden – aber ihre Folgen können deutlich abgemildert werden. Wer vorsichtig fährt, auf Alkohol verzichtet, gerade auch nachts darauf achtet, gut sichtbar zu sein und einen Helm trägt, schützt sich nicht nur selbst, sondern zeigt auch Verantwortung im Straßenverkehr. Prof. Dr. Frank Hartmann ruft auf, das Thema nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. „E-Scooter sind kein Spielzeug“, so der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. „Gerade bei jungen Fahrern sehen wir, wie unterschätzt die Risiken sind.“ Seine Devise lautet: Helm auf, vorausschauend fahren – und im Notfall wissen, was zu tun ist. Nur so kann die neue Mobilität wirklich sicher werden. Quelle: Sandra Beck Stiftung kreuznacher diakonie